Garten starten

Gemeinsames Gärtnern im Wohnumfeld und auf dem Firmengelände

Auf dieser Seite findet Ihr die Online-Version des Handbuchs „Garten starten“ des Projekts „Essbares Wohnumfeld“. Auch wenn sich das Buch projektbedingt auf Sozialräume, Wohngesellschaften und Unternehmen bzw. Arbeitgeber:innen bezieht, sind die Informationen für alle (Neu-) Gärtner:innen gültig. Aber auch diejenigen, die immer mal wieder ein paar wertvolle Tipps zum Gärtnern in der Essbaren Stadt suchen, sollen hier fündig werden.

Wir haben in das Handbuch all unsere Erfahrung und die der vielen Initiativen der Essbaren Stadt als auch die neu gemachten Erfahrungen aus dem Gärtnern im Sozialraum, mit Wohnungsgesellschaften und im Unternehmenskontext einfließen lassen.

Titelbild einer Broschüre mit einer Schubkarre, einem Beet im Hintergrund und dem Titel

Das Handbuch liegt zum einen praktisch als schmale Druckversion vor, um direkt im Garten konsultiert und durchgeblättert werden zu können (Druckversion im PDF-Format). Und zum anderen gibt es hier die erweiterte Onlineversion. Denn manche Dinge sind zum Nachlesen besser digital geeignet und können hier ausführlicher dargestellt werden. Außerdem können wir hier dafür sorgen, dass die Adressen und Links immer aktuell bleiben.

Um die Verknüpfung herzustellen findet Ihr im gedruckten Handbuch verschiedenen Links zu den Kapiteln der Onlineversion, die in der Druckversion nicht enthalten sind.

Wenn Ihr Fragen und Anregungen habt, meldet Euch bei uns unter Team& Kontakt.

Viel Spaß beim Stöbern, Lesen und Gärtnern!

Gärtnern im Essbaren Wohnumfeld

Stellt Euch folgendes einmal vor: Zwischen den Hochhäusern sind großflächige Beete angelegt, in denen die Bewohner:innen gemeinsam Rote Beete, Palmkohl und Spinat anpflanzen. In einem Folientunnel werden die Jungpflanzen vorgezogen. Kräuter wie Rosmarin, Arnika, Ringelblume und Borretsch wachsen in einem Hochbeet. An einer Ecke sind die Beete eingefasst von Beerensträuchern. Ein kleiner bunter Bauwagen dient als Lager für die Geräte und Rückzugsraum für die Gärtner:innen bei schlechtem Wetter. Die nahegelegene Schule und der Kindergarten haben jeweils ein eigenes Beet, in dem Gruppen mehrmals in der Woche gärtnern. Unterstützt werden die fleißigen Gärtner:innen von der Sozialraumkoordination im Veedel. Zu Beginn des Projekts waren alle skeptisch, hatten Sorge vor Vandalismus. Aber die Befürchtungen sollten sich nicht bewahrheiten.

Sowas geht nicht? Klar, geht das. Mit dem von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW geförderten Projekt „Essbares Wohnumfeld“ hat der Ernährungsrat für Köln und Umgebung e.V. zwei Jahre lang genau solche Projekte unterstützt. Realisiert wurden diese gemeinsam mit Wohngesellschaften, mit Veedelseinrichtungen oder in Unternehmen, die Firmengärten von und mit den Mitarbeiter:innen angelegt haben. Gleichzeitig möchten wir weiterhin die Menschen in Köln ermutigen, sich selbst bei der Umsetzung der Essbaren Stadt durch die Gestaltung ihres Lebens-, Wohn- oder Arbeitsumfelds zu engagieren.

Zwei Frauen und ein Mädchen ernten aus einem Beet Radieschen.

Foto: Katharina Merks

Bei der Essbaren Stadt geht es um die Erzeugung von Lebensmitteln (Gemüse, Obst, Blumen, Gräser, Sträucher, Bäume, Wiesen) für Mensch und Tier, von und mit Menschen aus und in der Stadt und im städtischen Umfeld. Mehr dazu auf unserer findet Ihr unter Worum geht’s? auf dieser Website.
Im „Essbaren Wohnumfeld“ ging es um das gemeinsame Gärtnern und die ökologische Umgestaltung im Nahbereich von Wohnsiedlungen oder auf dem Gelände des Arbeitgebers. Den Aspekt des Gemeinschaftsgartens haben wir dabei im weiteren Sinne betrachtet: Er kann von der Pflanzung von Obstbäumen oder Beerensträuchern über die Anlage von insektenfreundlicher Blühwiesen, das Aufstellen von Hochbeeten bis zur Dach- und Fassadenbegrünung reichen. Wichtig war es, die Idee der Essbaren Stadt in neue Kontexte zu tragen, wo sie auf fruchtbaren Boden fällt und der jeweiligen Situation angepasst umgesetzt werden kann. Und versteht auch die nachfolgenden Informationen als Inspiration und Nachschlagewerk. Nicht alles muss sofort umgesetzt werden, sondern schaut, dass Euer Projekt der jeweiligen Situation angepasst ist.

1. Der Start: Organisation der Gartengruppe

Ob es beim Start eines Gemeinschaftsgartens zuerst die Fläche oder die Mitstreiter:innen braucht, ist eine Henne-oder-Ei-Frage. Sie lässt sich nicht definitiv beantworten und kommt meistens auf den Einzelfall an. Wo eine Fläche zur Verfügung steht, können sich Menschen finden und wo Menschen Lust haben, gemeinsam die Hände dreckig zu machen, wird sich auch eine Fläche für den Garten auftreiben lassen. Wir wollen uns hier auf den Fall fokussieren, dass Fläche und Wille da sind, aber die Gärtner:innen noch fehlen.

Was hilft mir dabei Mitgärtner:innen zu finden?

Wie kann ich nun auf mein Gartenvorhaben aufmerksam machen und Mitgärtner:innen finden? Hier einige Ideen:

  • feste wöchentliche Gartenzeiten auf der Fläche – im Kontakt mit den Passant:innen entsteht nebenbei die beste und einfachste Öffentlichkeitsarbeit
  • eine (einfache) Infotafel aufstellen: „Hier entsteht ein Nachbarschaftsgarten“ mit Ansprechpartner:in, E-Mail-Adresse oder Telefonnummer und den festen Gartenzeiten
  • einen kleinen Bereich auf der Fläche schon mit Blumen und Gemüse bepflanzen, um Neugier zu wecken – je kleiner die kultivierte Fläche am Anfang ist, desto weniger Stress entsteht beim Gartenstart!
  • Zeitungsartikel – Lokalredakteur:innen berichten gern über Gemeinschaftsgärten
  • Auftakt mit Mitbring-Picknick auf der Gartenfläche
  • Handzettel im nachbarschaftlichen Umfeld verteilen: Briefkästen, Geschäfte, soziale Einrichtungen
  • Kooperationspartner:innen ansprechen und einbinden (s.u.)
  • Digitale Netzwerke wie nebenan.de oder Facebook-Gruppen

Tipp: Wichtig ist, dass jeder Garten je nach Größe mindestens einen, besser zwei oder drei langfristige und intrinsisch motivierte Kümmerer:innen benötigt, die sich auch verantwortlich für den Garten zeigen. Zu Beginn des Gartens sollten es auch die Personen sein, die zur Beteiligung aufgerufen haben. Im Laufe des Projekts kann die Verantwortlichkeit auch auf andere übergehen.

Im Zuge von zwei Workshops haben wir mit Interessierten aus Kölner Sozialräumen, von Wohnungsgesellschaften und Unternehmen mit Gärten Lösungen erarbeitet, um Menschen anzusprechen und für Gartenprojekte zu motivieren. Hier einige Vorschläge, die nicht nur den Blick für neue Zielgruppen unterstützen, sondern auch zur Argumentation bei der Ansprache von Wohngesellschaften, Arbeitgeber:innen oder Gemeinden hilfreich sind:

  • Gartenprojekte im Rahmen einer Berufsbörse für Jugendliche
  • Wegweiser im Wohnhaus zum Familienfest für junge Eltern in anonymer Nachbarschaft
  • TikTok-Workshops im Garten für junge Influencer:innen
  • Hühneroase: Hühnerstall einer Moscheegemeinde
  • Überzeugung des Managements durch Erfolgsgeschichten zu Leistungsfähigkeit und Teamwork
  • Grüne Oase mit Igel und Wildbienenhabitat basierend auf einer Mitarbeiter:innen-Befragung

Diese Auflistung dient als Inspiration. Die Dokumentation mit ausführlicherer Vorstellung der Ideen findet Ihr unter diesem Link.

Eine digitale Mindmap mit erzentralen Fragestellung: Welche Möglichkeiten gibt es, einen Firmengarten umzusetzen?

Ergebnisse eines ersten Brainstormings zur Umsetzung von Firmengärten (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Die benannten Lösungen zeigen, dass Gemeinschaftsgärten über das eigentliche gemeinsame Gärtnern hinaus vielfältige (ggf. vordringlichere) soziale Funktionen erfüllen, die viele neue Akteur:innen in den Garten locken. So können junge Zielgruppen unter dem Aspekt der (Weiter-) Bildung und Freizeitgestaltung angesprochen werden. Der Garten dient als Bildungs- und Kreativort. Die Nachbarschaft, insbesondere im Bestand von Wohnungsgesellschaften, aber auch rund um die Gemeinschaftsorte religiöser oder kultureller Gruppen kann nicht nur als neue Zielgruppe identifiziert werden, sondern der Garten kann auch Menschen außerhalb der Gemeinde dazu dienen, einen Bezug zur Gemeinde herzustellen.

Warum überhaupt ein Gemeinschaftsgarten?

Neben der Ernte von Obst, Gemüse, Kräutern hat ein essbares Wohnumfeld bzw. Firmengelände noch viele weitere Vorteile:

  • „Draußen-Stadtteilzentren“
  • Betätigungsangebot
  • Wissenstransfer
  • Erfahrung von Selbstwirksamkeit
  • Erhöhung der Teilhabechancen
  • Aufwertung des Umfelds
  • Erhöhung des Umweltbewusstseins
  • Anregung nachhaltigeren und gesünderen Konsums
  • Erhöhung der biologischen Vielfalt
  • Pluspunkte bei Umweltaudit-Programmen
  • Profilierung als moderne:r Arbeitgeber:in

Ein gelungenes Beispiel für die Erhöhung der biologischen Vielfalt auf Institutionsgelände ist das Projekt des Erzbistums Köln „Biodiversitätscheck in Kirchengemeinden“.

Konkrete Aufgaben

Beim Start heißt es das richtige Maß aus Planung und Pragmatismus zu finden. Tipp dazu: erstmal klein anfangen. Jedes verwirklichte Mini-Projekt motiviert zu neuen Taten und schweißt zusammen. Eine To-Do-Liste, zum Beispiel auf einer Tafel, zeigt immer an, welche Aufgaben gemacht werden müssen.

Große gemeinsame Aktionen bieten sich für einen „Hau-rein-Tag“ an, an dem auch Interessierte von außen

  1. sehen, dass sich etwas tut und
  2. in die Gartenarbeit schnuppern können.

Wer einen Gemeinschaftsgarten gründen möchte, sollte sich unbedingt einen bestehenden Garten anschauen und mit den Gärtner:innen über die eigenen Pläne sprechen. Auch der Austausch in einem der Treffen der Urbanen Gärten Kölns ist für den Start Gold wert (s. Kontaktadressen und Ressourcen). In unserer Rubrik „Mach mit!“ findet Ihr die Projekte der Essbaren Stadt in Köln.

Der Regionalverband Ruhr hat eine umfangreiche Broschüre zur Gewinnung von Mitgärtner:innen (auf Basis eines praxisorientierten Forschungsprojekts) erstellt. Folgt dem Link hier entlang.

Sehr anschaulich wird in dieser Dokumentation anhand von Käthes Garten in der Gropiusstadt in Berlin gezeigt wie ein Gemeinschaftsgarten in einer Großwohnsiedlung entsteht. Hier könnt Ihr Euch auch viele Anregungen für den eigenen Prozess holen.

Kooperationspartner:innen

Zum Start des Gartens aber auch zur langfristigen Gärtnerei, kann es sinnvoll sein Kooperationsparnter:innen zu suchen. Das heißt, evtl. übernehmen sie eine Beetpatenschaft oder kleine Aufgaben im Garten, z.B. indem sie ihren Bioabfall auf den Kompost bringen oder sind auf andere Weise behilflich, z.B. dass bei ihnen Gießwasser entnommen werden kann. Dies könnten Kirchengemeinden, Schulen, Kitas, soziale Einrichtungen, Geflüchtetenunterkünfte, Sport- und Kleingartenvereine sein.

Wer sich noch nicht so gut im Viertel auskennt, kann sich (wenn vorhanden) an die Sozialraumkoordinationen, das Quartiersmanagement oder einen Bürger:innenverein wenden. Sie können die Gartenidee gut verbreiten

Gärtnert Ihr auf den Flächen einer Wohngesellschaft, fragt diese, ob Sie in Aushängen oder Rundschreiben auf Euer Vorhaben aufmerksam macht. Vielleicht unterstützt sie Euch auch mit Material oder größeren Gartentätigkeiten

Gemeinsame Planung

Anders als beim Kleingarten oder bei einer Mietparzelle, steht beim Gemeinschaftsgarten die Gemeinschaft im Vordergrund. Gemeinsam Gärtnern und gemeinsam ernten muss tatsächlich koordiniert werden. Und auch wenn sich Nachbar:innen und Engagierte zusammentun, heißt das nicht, dass alles harmonisch und problemlos abläuft, denn die Menschen haben sicherlich ganz unterschiedliche Erwartungen an und Vorstellungen von dem Gartenprojekt. Daher ist es wichtig, diese am Anfang gemeinsam zu klären, bevor überhaupt mit dem Gärtnern losgelegt werden kann.

Daher eignet sich mindestens ein Planungstreffen ganz zu Beginn. Hier wird gemeinsam überlegt, wie der Garten angelegt werden soll (Beete, Wege, Picknickecke, Kompostecke, etc.) und was angepflanzt werden soll. Es ist sinnvoll sich gemeinsam die Fläche anzuschauen und erste Ideen zu spinnen. Ganz wichtig ist es auch, vorläufige Regeln abzusprechen, wie Ihr gemeinschaftlich gärtnern wollt. Wir empfehlen diese gemeinsam getroffenen Entscheidungen auch festzuhalten. Das heißt nicht, dass sich der Garten nicht auch noch ändern kann.

Zu den beiden folgenden Punkten sollte Ich Euch Gedanken machen, bevor Ihr an die konkreten Planungsschritte geht:

  • Was soll es werden? Intensives Gärtnern für Ertrag? Gemeinschaftliches Hobbygärtnern in der Pause? Artenreiches, aber pflegeleichtes Gelände mit einigen für Menschen essbaren Highlights?
  • Soll vorrangig gegärtnert werden? Sollen gemeinsame Gartentage veranstaltet werden? Wird die Fläche von allen gleich mitbewirtschaftet, oder werden verschiedene Gartenbereiche von verschiedenen Leuten betreut?

Eine Schubkarre vor Beeten vor Hauswänden.

Der Demogarten in Finkenberg. Mit der großen Beetfläche spielen Anbau und Ernte von Gemüse, Kräutern und Obst eine wichtige Rolle.

Wichtig in diesem Prozess ist es, sich auch zu vergegenwärtigen, welche Ziele so ein Garten bzw. das Essbare Wohnumfeld haben kann. Versucht dabei auch zu überlegen, was der Ort, über das Gärtnern hinaus, für Potential birgt. Welchen Mehrwert bietet das Projekt für die Gemeinschaft, die Nachbarschaft, die Firma, das Viertel, die Stadt. Geht es um die Ernte besonders großer Mengen an Lebensmitteln, die (gemeinsam) verkocht werden? Oder soll Nachbar:innen/Mitarbeiter:innen/Passant:innen/Kindern/… mit vielen verschiedenen Sorten die Vielfalt an Essbarem gezeigt werden? Sollen blühende und insektenfreundliche Pflanzen angebaut werden? Soll der Garten auch als Treffpunkt oder Freiluft-Workshopraum dienen? Usw. Wenn Ihr euch darauf verständigt habt, könnt Ihr auch viel leichter Mitstreiter:innen, Flächenbesitzer:innen, Geschäftsleitung oder Geldgeber:innen überzeugen. Die Festlegung auf einen thematischen Schwerpunkt kann dabei helfen, die Motivation aufrecht zu erhalten und somit nachhaltig zu agieren. Mögliche Zielsetzungen des Gartenprojekts findet Ihr auch oben.

In Eure Überlegungen sollte ihr einbeziehen, ob es sinnvoller ist einen kleinen, gut abgegrenzten Raum zu haben, in dem ein hochproduktiver Garten entsteht oder eine behutsame und extensive Umgestaltung des Geländes. Dies kann sich bereits aus den Rahmenbedingungen der Flächeneigentümer:innen ergeben. Auch ist die Absprache bezüglich der Grünpflege wichtig, damit Eure Gartentätigkeiten respektiert werden, damit Ihr aber auch nicht ungewollt kostenfrei die gesamte Grünpflege übernehmt.

Die ursprüngliche Vorstellung von Gemeinschaftsgärten ist es, dass alle gemeinsam gärtnern und sich auch die Ernte teilen. Theoretisch können auch Passant:innen ernten. Es zeigte sich, dass dieses idealistische Ziel selbst in sehr gut organisierten Gruppen nicht gut aufgeht. Deshalb gibt es inzwischen verschiedenen Optionen, wie mit dem Verteilen der Aufgaben und der Ernte umgegangen wird. Da reicht das Spektrum von alles teilen bis dahin, dass alle ihren eigenen Bereich haben, für den sie auch selbst verantwortlich sind. Das gilt auch für die Bepflanzung mit Beerensträuchern, Obstbäumen oder Kräuterstauden. Der Tipp ist auch hier, erstmal klein anzufangen und ein Vorgehen auszuprobieren.

Auch wenn es manchmal gar nicht so viel (Physisches) zu ernten gibt, ist es sinnvoll die Ernte auch zu verzehren. Gerade bei Obstbäumen bietet es sich an im Sommer oder Herbst ein Erntefest mit den Nachbar:innen zu veranstalten, bei dem jede:r etwas Selbstgemachtes aus den Früchten beisteuern kann.

Kontinuität ist ein wichtiger Erfolgsfaktor

Verabredet wöchentliche gemeinschaftliche Gartenzeiten, die Ihr dann auch einhaltet. Neue können so sehr einfach zur Gartengruppe dazu stoßen.

Tipp: Wenn Ihr das Gartenvorhaben methodisch angeleitet angehen möchtet, dann probiert doch einmal das Dragon Dreaming aus. Da könnt Ihr Euren gemeinsamen Traumgarten entstehen lassen und darauf basierend Ziele definieren und Aufgaben verteilen.

Exkurs: Gartengruppe steht, die Fläche fehlt noch

Im Falle einer vorhandenen Gruppe ist es so, dass diese manchmal schon eine aus ihrer Sicht optimale Fläche auserkoren hat. Dann gilt es den:die Besitzer:in ausfindig zu machen und die Möglichkeiten des Gartenprojekts auf er Fläche zu eruieren. In Köln ist bei dieser Frage die Stelle Essbare Stadt beim Grünflächenamt die richtige Ansprechpartnerin. Ist die Stadt Eigentümerin, dann läuft das Verfahren weiter über das Grünflächenamt. Viele öffentlich zugängliche Flächen sind aber auch im Besitz privater oder halböffentlicher Einrichtungen (z.B. Kirchengemeinden, Deutsche Bahn, …). Bei der Ermittlung des Eigentümers kann die Stadt Köln unterstützen. Es gibt für städtische Flächen in Köln inzwischen auch einen Musterpachtvertrag, der beim Grünflächenamt angefordert werden kann.

Hat sich die Gruppe schon auf eine Fläche verständigt, ist ein bisschen Ausdauer und Hartnäckigkeit gefragt bis losgegärtnert werden kann. Denn meist ist es nicht damit getan den:die Besitzer:in zu fragen. Gerade bei (teil-) öffentlichen Flächen sind viele (rechtliche) Fragen zu klären und ist einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten. Es kann auch darauf hinauslaufen, dass man in einem Kompromiss auf eine andere nahegelegene Fläche ausweicht.

Insbesondere im Umfeld größerer Wohnanlagen sind die Flächen meist nicht im öffentlichen Besitz, sondern im Besitz der Gebäude-Eigentümer:innen, das können Wohnungsgesellschaften, Wohnungsgenossenschaften oder auch eine Eigentümer:innen-Gemeinschaft mehrerer Privatpersonen sein.

Gärtnerische Fragen zur Flächenwahl:

Gibt es genug Sonne?

Ist der Boden geeignet oder müssen Hochbeete errichtet werden?

Gibt es einen Wasseranschluss oder genug Platz, um Regenwasser zu sammeln?

Bei der Wahl der Fläche ist es ratsam, dass die meisten Gärtner*innen aus der nächsten Nachbarschaft kommen. Der Weg zum Garten sollte fußläufig erreichbar sein, am besten ist es, wenn der Garten auch häufig im Blick eines Großteils der Gärtner:innen ist. Bei weiten Wegen verlieren viele schnell die Lust und man sieht sofort was getan werden kann oder muss.

Für Firmengärten heißt das, dass der Garten in den Arbeitsalltag eingebunden werden kann (räumlich, zeitlich, organisatorisch).

Exkurs: Ziele für ein Gartenprojekt

Welche Ziele könnte das Essbare Wohnumfeld bzw. der Firmengarten haben? Als Inspiration kann folgende Auflistung dienen:

  • Produktion von Gemüse, Kräutern und Obst für Einzelne
  • Produktion für die Kantine
  • Verschönerung des Umfelds
  • Lebensraum für Tiere
  • Erhöhung der biologischen Vielfalt (Zufluchtsort für Tiere und Pflanzen)
  • Verbesserte lokale Wasserspeicherung/Retention
  • Treffpunkt für die Mieter:innen, Nachbarschaft, Kolleg:innen
  • Lernort für Kinder und Jugendliche (z.B. in Kooperation mit Schule, Kita, Bildungseinrichtung)
  • Gemeinsames Kochen und Essen
  • Verbesserung der Außenwahrnehmung des Unternehmens
Exkurs: Wie umgehen mit Gegenwind?

Ihr bewerbt Euer Garten- oder Begrünungsprojekt und stoßt auf Widerstand bei Anwohnenden, Mieter:innen, Kolleg:innen oder gar von Vorgesetzten, die letztlich über das Projekt entscheiden müssen? Das ist nicht selten. Lasst Euch davon aber nicht entmutigen. Gerade Veränderungen der sehr vertrauten Umgebung, insbesondere des eigenen Wohnorts, können sehr emotionale Reaktionen hervorrufen. Wichtig ist diese nicht zu übergehen, sondern die Menschen mit Ihren (berechtigten) Anliegen ernstzunehmen. Insbesondere bei Wohnungsgesellschaften können die Mieter:innen Sorge vor erhöhten Kosten durch mehr Pflegeaufwand oder gestiegenen Wasserverbrauch haben. Insbesondere bei einer klugen Planung und einer naturnahen Anlage können Kosten in der Regel sogar reduziert werden. Hier ist es wichtig, die Mieter:innen bei Vorstellung der Gartenpläne auch darüber transparent zu informieren.

Weitere häufige Argumente gegen extensive Begrünungsmaßnahmen insbesondere im Gewerbebereich hat der Wila Bonn in einem Projekt gesammelt und Vorschläge zur Reaktion zusammengestellt. Diese Übersicht ist auch für andere Gartenprojekte sehr gut zu verwenden.

Und wenn es bei Euch in der eigenen Gartengruppe nicht so rund läuft, dann lohnt es sich einmal inne zu halten und sich (angeleitet) zusammenzusetzen und zu reflektiere. Dazu hat das Beratungsnetzwerk Neues urbanes Grün ein vielfältiges Toolkit zur (Selbst-) Anwendung bereitgestellt.

2. Die Grundlage: Anlage und Bau von Beeten

Nachdem nun die Ziele und Wünsche festgelegt sind, geht es darum, diese im Garten umzusetzen. Die konkrete Planung und Vorbereitung der Beete stehen an.

Wie solls insgesamt aussehen? Es ist wichtig, die eigenen Ressourcen zu bedenken, wieviel angebaut und gepflegt werden. Pflanzen sind in ihren Pflegeansprüchen und ihrer Robustheit ganz unterschiedlich. Daher eignet es sich zu Beginn, pflegeleichte Pflanzen und Dinge/Elemente anzulegen, die an ein paar gemeinsamen Gartentagen erstellt werden können und dann nur wenige Male im Jahr intensivere Pflege benötigen.

Überlegungen zur Gestaltung sollten auch die äußeren Einwirkungen wie Bodenzusammensetzung, Versiegelung, Sonne und Schatten oder Wasserzugang haben. Das ist wichtig für die Arbeit „mit der Natur“.

Experimentierfreude mit Euren konkreten Gegebenheiten ist hier empfehlenswert. Flexibilität kann ebenso wichtig sein, denn nicht alles funktioniert von Beginn an wie gedacht. Manchmal blühen auch überraschend neue Pflanzen auf oder Tiere werden unerwartet angelockt.

Alternativen zum klassischen Gemeinschaftsgarten:
  • Pflege von Beerensträuchern und Obstbäumen
  • Pflanzung bienen-/insektenfreundlicher Stauden und Kräuter
  • Insektenfreundliche Wildblumenwiesen
  • Dach- und/oder Fassadenbegrünung (bei der Pflege Unterstützung durch Eigentümer:in und Fachmenschen nötig)
  • Rankpflanzen wie Hopfen oder Spalierobst können vertikal begrünen

 

Statt an klassische Beete könnt Ihr auch an die Möglichkeit eines kleinen essbaren Walds bzw. Waldgartens denken. Dabei wird der Aufbau eines Waldes mit Nutzpflanzen auf verschiedenen Höhen simuliert: Strauchschicht (Bodendecker) – Buschschicht (Beerensträucher) – Baumschicht (Obstbäume). Wie das aussehen kann, könnt Ihr in unserem Video zum „Essbaren Wald in Neubrück“ sehen.

Sollen wir im Boden oder in Hochbeeten pflanzen?

Das eine schließt das andere nicht aus. Hochbeete können das Gärtnern im Boden sinnvoll ergänzen, vor allen Dingen für anspruchsvollere Kulturen oder wenn die Beete leichter erreichbar sein sollen. Andersherum können einige Pflanzen bei geringer Bodenqualität oder im Schatten in den Boden gepflanzt werden – zumindest für Tiere hat man dann etwas Essbares.

Ihr gärtnert direkt im Boden?

Wichtig für eine erfolgreiche Pflanzung sind auch die Bodenarten, also wie sandig und humos der Boden ist. Das heißt also, dass Pflanzen auch in Abhängigkeit vom Boden unterschiedlich gut wachsen. Gegebenenfalls ist es sinnvoll, den Boden jährlich mit etwas Kompost anzureichern. Für Blühwiesen sollte das Gegenteil geschehen: der Boden muss mit etwas Sand abgemagert werden. Infos zur sogenannten Bodenverbesserung stehen im Kasten.

Bei Bedenken über mögliche Bodenverunreinigungen könnt Ihr Euch an das städtische Umweltamt wenden. Die Stadtverwaltung ist zu Altlasten in Böden auskunftspflichtig und führt dazu ein Altlastenkataster.

Und wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann den Schadstoffgehalt im Boden bestimmen lassen. Es gibt verschiedene Anbieter, die von den Kund:innen selbst genommene Proben des Erdbodens chemisch auf verschiedene Inhaltsstoffe wie Schwermetalle für Privatpersonen analysieren.

Weitere Informationen zum Umgang mit Schadstoffen im Boden findet Ihr im Kapitel zu Schadstoffen im Boden.

Unabhängig von der Belastung ist der Boden gerade auf öffentlich zugänglichen Flächen, in der Nähe von Gebäuden und Verkehrswegen sehr stark verdichtet. Manchmal findet sich auch Bauschutt im Boden. Um hier erfolgreich zu gärtnern ist es in der Regel ratsam, den Boden aufzulockern und Bodenverbesserungen vorzunehmen. Alternativen zum Hochbeet können auch Hügel- und Kompost-Beete sowie das Anbauen nach dem No-Dig-Prinzip sein, bei der zwar auf dem Boden, aber nicht in der Erde gegärtnert wird.

Links:

Bodenverbesserung Kompost und & Co.

Tipps für einen gesunden Gartenboden

Anleitung zur Anlage eines Hügelbeets

Das Hochbeet

Vorteile:

Hochbeete benötigen wenig Platz und sie können auch auf versiegelten Flächen oder belasteten Böden aufgestellt werden.

In Hochbeeten kann in bequemer Höhe gearbeitet werden und sie sind somit rückenfreundlich. Außerdem sind sie von allen Seiten zugänglich, sodass auch mehrere Menschen oder Kinder gleichzeitig an einem Hochbeet tätig sein können. Es gibt Hochbeete, die mit dem Rollstuhl unterfahrbar sind und somit gut von Rollstuhlfahrer:innen genutzt werden können.

Durch die Verrottungsprozesse im Hochbeet entsteht Wärme. Diese Wärme lässt die Pflanzen im Hochbeet früher und schneller wachsen. So kann schon früh im Jahr geerntet werden. Häufig sind die Erträge in Hochbeeten aufgrund der guten Nährstoffversorgung der Pflanzen und der Erwärmung besonders hoch. Bei der Befüllung des Hochbeets kann außerdem Grünschnitt aus dem Garten verwendet werden.

Nachteile:

Da ein Hochbeet solitär steht und viel Fläche für Besonnung und Verdunstung bietet, trocknet der Boden im Hochbeet schneller. In der Konsequenz muss man viel häufiger Wässern als bei Pflanzen im Boden.

Durch die gewollte und nicht zu vermeidende Verrottung fällt die Befüllung des Hochbeetes pro Jahr um ca. 10 cm ab. Somit ist ein jährliches Auffüllen notwendig. Nach einigen Jahren muss sogar meist die Füllung des Hochbeets komplett ersetzt werden. Damit, aber auch mit dem Bau des Beets, verbunden sind Kosten und mindestens Materialverbrauch. Und letztlich haben Holzbeete eine begrenzte Haltbarkeit, die sehr stark vom verwendeten Ausgangsmaterial und dem Verwitterungsschutz abhängt. Gerade Hochbeete aus wiederverwertetem Palettenholz könnten aufgrund ihrer Optik von Anwohnenden abgelehnt werden. Bindet daher die Anwohnenden bei der Gartenplanung früh ein.

Standort:
  • empfehlenswert ist eine bereits versiegelte Fläche (so können hier einfach die negativen Auswirkungen der Versiegelung reduziert werden)
  • Sehr Schattige und extrem sonnige Standorte vermeiden
  • möglichst windgeschützt aufstellen

Hochbeet-Bauanleitung

Da Hochbeete immer populärer werden, sind verschiedene Hochbeet-Bausätze auch in Baumärkten zu finden. Es gibt verschiedenen Versionen und Möglichkeiten, im Wesentlichen bestehen Hochbeete aus Holz, manchmal aus Metall oder Stein.

Beim Eigenbau liegt das Beet aus Europaletten weit vorne. Diese können häufig gebraucht erworben werden, z.B. über die bekannten Kleinanzeigenportale. Eine Alternative sind Hochbeete aus Einwegpaletten. Hier ist es echtes Recycling, weil Einwegpaletten sonst weggeworfen würden. Vor- und auch Nachteil von Einwegpaletten: das Holz ist nicht behandelt, sodass keine Schadstoffe ins Beet gelangen. Gleichzeitig ist es aber möglich, dass dadurch Pilze oder andere Krankheiten in den Garten getragen werden können.

Tipps zum Bau:
  • Als Einfassung können neben Holz (-paletten) Steine, Ziegel oder Äste von Weiden oder Haselnusssträuchern verwendet werden.
  • Robuste Holzarten sind Lärche, Eiche oder Douglasie. Eine Behandlung mit Holzschutzmitteln ist nicht notwendig.
  • Rundhölzer oder gehobelte Bretter mit einer Mindeststärke von 2-4 cm sind geeignet (je stärker desto länger haltbar).
  • Holzeinfassungen auf z.B. Steinplatten setzen, so kann das Holz besser trocknen und dem Zersetzungsprozess wird vorgebeugt.
  • Das Innere mit einer Folie auskleiden: dies bietet ebenfalls eine längere Haltbarkeit des Beetes und schützt die Erde vor zu starker Verdunstung. Folien aus PE (Polyethylen) oder EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) eignen sich, da sie keine Weichmacher enthalten.
  • Wühlmausgitter auf dem Boden auslegen und ca. 10 cm an den Innenseiten hochbiegen und am Beet mit Drahtkrampen oder einem Handtacker befestigen.
  • Große Hochbeete (ab einer Länge von ca. 1,70 m) mit zusätzlichen Pflöcken und Querstreben auf dem Boden und ggf. auf Abschlusshöhe stabilisieren, die Hochbeetfüllung drückt sonst mit der Zeit das Beet auseinander.

Hände tackern ein Gitter an Holz fest. Auf dem Gitter liegen ein Ziegelstein und ein Seitenschneider.

Um das Wühlmausgitter am Boden gut hochzubiegen, bietet sich ein Ziegelstein oder anderer schwerer Gegenstand mit rechtwinkligen Kanten an, um das Gitter zu beschweren und die Kanten hochzubiegen. (Foto: Katharina Merks)

Hier  einige Anleitungen zum Bau von Hochbeeten:

Ausführliche Anleitung mit Fotos

Videoanleitung vom Kölner Gemeinschaftsgarten NeuLand

Grafische Anleitung zum Bau von Hochbeeten aus Einwegpaletten

Die Anstiftung hat unter diesem Link eine ganze Sammlung von Anleitungen zur gesamten Garteninfrastruktur zum Selberbauen zusammengestellt.

Hochbeetbefüllung

Ein Hochbeet sollte keinesfalls komplett mit Erde befüllt werden, da es für die darin lebenden Pflanzen zu viel und zu schwer wäre. Durch die Zugabe von Zweigen, Grün- und Rasenschnitt sowie Kompost beginnt der Verrottungsprozess, der Wärme erzeugt. In Kombination mit der guten Nährstoffversorgung gedeihen die Pflanzen dadurch sehr gut.

Und so wird das Beet richtig aufgefüllt: benötigt werden Zweige und Baumschnitt als Grundlage, darauf kommen Rasenschnitt, Laub und Grünschnitt und als nächstes Kompost für die direkte Nährstoffversorgung. Das kann auch noch recht frischer Kompost sein. Erst zum Schluss kommt die eigentliche Erde. Hier können auch verschiedene Erdensorten gemischt werden (Sand, Bodenaushub, Pflanzerde, Kokosfasern).

Schichtung in einem Hochbeet von unten nach oben: Zweige & Baumschnitt, Grün- & Rasenschnitt, Kompost, Pflanzerde & Co.

Die richtige Schichtung im Hochbeet.

Bei Zweigen und Grünschnitt darauf achten, nicht frische (Brom-) Beeren, Knöterich o.ä. zu nehmen. Diese Pflanzen können auch unter der Erde wieder austreiben und das ganze Beet bevölkern. Auch Pflanzen, die offensichtlich einen Schädlingsbefall oder eine Krankheit haben (z.B. Mehltau auf den Blättern) gehören nicht ins Hochbeet.

Unter dem Link gibt’s weitere ausführliche Hinweise zum Befüllen des Hochbeets.

Wieviel Füllmaterial benötigen wir denn? So ein Hochbeet ist sehr groß und die Füllung sackt noch stark zusammen. Man unterschätzt daher schnell die Mengen an Ästen, Grünschnitt, Kompost und Erde. Auf der Website Ellis Garten gibt es einen Online-Rechner, in dem Ihr für 3 Schichten je nach Größe Eures Hochbeetes die Mengen in Liter ausrechnen könnt (Zwar ist das Ergebnis auf Erde oder Kompost aus dem Gartencenter ausgelegt, aber es gibt eine gute Orientierung zur Menge. Zum Beispiel könnt Ihr die Liter-Angaben auch mit großen Müllsäcken vergleichen.)

Kompost und Erde

Bei einem Hochbeet stellt sich die Frage, woher die großen Mengen Füllmaterial kommen sollen. Hilfreich ist eine frühzeitige Planung. Soll das Beet im Frühjahr aufgestellt werden, können die Materialien am besten schon im Winter gesammelt werden. Im Spätherbst fällt häufig noch Grünschnitt an und Laub kann leicht eingesammelt werden. Ebenso fallen kleinere Äste ggf. auch im Herbst und Winter bei Stürmen ab. Auch Mitarbeitende, die sich um die Grünpflege kümmern, geben durchaus die genannten Materialien ab – Nachfragen lohnt sich. Der Rasenschnitt kann ggf. auch schon von der ersten Mahd im Frühjahr sein.

Kompost wird immer beim Gärtnern gebraucht. Es empfiehlt sich also im Garten einen eigenen Kompost anzulegen: Schnittreste von Obst und Gemüse aus der Kantine oder Kaffee- und Teesatz aus der Teeküche können kompostiert werden. Auch ein Gemeinschaftskompost kann allen Bewohner:innen zugänglich gemacht werden (Kompostregeln beachten!). Für kleinere Mengen und im Innenraum bietet sich eine Wurmkiste an. Dieser Wurmkompost muss aber regelmäßig gefüttert werden (nichts fürs Büro).

Wie geht das Kompostieren genau?

Der Kompost-Guide des StErn-Kita-Projekts

Hier eine Kompost-Broschüre der AWISTA Düsseldorf zum selber Kompostieren.

Und weitere Tipps aus Düsseldorf.

Wenn ihr im Herbst mit dem Kompostieren anfangt, habt ihr noch keinen fertigen Kompost für ein Hochbeet im Frühjahr. Daher können Kompost und Erde auch käuflich erworben werden. Die für ein Hochbeet benötigten Mengen, gibt es im Baumarkt. Für mehrere Hochbeete ist es sinnvoller und günstiger sich Erde und Kompost lose zu besorgen.

Bezugsquellen für den Raum Köln:
Amt für Landschaftspflege und Grünflächen der Stadt Köln

Das Grünflächenamt der Stadt Köln versorgt gemeinnützige Initiativen in Köln mit bis zu 3m³ Erde und Kompost. Fragt am besten direkt bei der Kontaktstelle für die Essbare Stadt nach: 67-essbare-stadt@stadt-koeln.de (hier der Link zur Website)

AVG Abfallversorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH (AVG Köln)

Geestemünder Straße 23
50735 Köln
Tel. 0221/71700
Rindenmulch oder Humus, Abholung nur mit PKW-Anhänger oder LKW in Niehl
www.avgkoeln.de

KS Containerdienst

Dietmar Krüger & Dirk Schiller GBR
Industrie Stadtpark
Gierlichsstraße 28
53840 Troisdorf
Tel. 02241/16520
www.ks-containerdienst.de

RETERRA Service GmbH

Gut Sophienwald
Sophienwald 1
50374 Erftstadt
Tel. 02235/6840
www.reterra.de

Eifelhum von der Eifel-Holz AG

Morsheck 2
4750 Bütgenbach
Belgien
Tel. 0032 80/640451
www.eifel-holz.com

Exkurs: Was brauchen wir und was kostet das?

Kosten sollten keine Hürde sein. Generell sind Gemeinschaftsgärten so angelegt, dass möglichst wenig Geld benötigt wird. Die Idee hinter einem Gemeinschaftsgarten liegt neben der Gemeinschaft auch darin erfinderisch zu sein, Materialien zu recyceln, selbst herzustellen und ein anderes Verhältnis zum Konsum zu bekommen. Materialien können z.B. auch aus Spenden oder Sponsoring hervorgehen. Gelder können aber trotzdem über verschiedene Quellen eingeworben werden.

Grundausstattung:
  • Schaufel, Hacken, Rosenschere
  • Spaten (kann auch ein Klappspaten sein)
  • Werkzeuge (Hammer, Zange, Verbrauchsmaterial), Schnur
  • ggf. Schubkarre
  • Wasserversorgung sicherstellen (Gießkanne, Schlauch)
  • Sitzmöglichkeit
Hochbeet:

Hier ist wahrscheinlich die größte Preisspanne möglich: von 0 € durch Recycling, Spenden und Eigenarbeit über verschiedene Baumarktmodelle rund um 100 bis 500 € zum Selberaufbauen bis zum maßgefertigten Hochbeet einer Schreinerei aus regionalem Lärchenholz ab 1.000 € aufwärts.

Erde:

Das ganze Beet mit Erde aus dem Baumarkt in den üblichen Säcken aufzufüllen ist viel zu teuer und auch gar nicht sinnvoll (s.u.). Das kann höchstens zum Nachfüllen oder für die oberste Schicht genutzt werden. Bitte immer darauf achten, torffreie Pflanzerde zu benutzen. Der NABU hat eine Anleitung zum Selbermischen der Erde und auch einen Kostenvergleich von selbstgemischter und gekaufter Erde erstellt.

Gartengeräte:

Schaufel, Hacken, Spaten, Schubkarren usw. können gebraucht erworben oder geliehen werden; manchmal kommt es auch zu Auflösungen von Kleingärtenparzellen, dann sind solche Geräte günstig zu bekommen. Dafür bieten sich die üblichen Kleinanzeigenportale an.

Wasser:

Wir empfehlen aus ökologischen Gründen die Nutzung von Regenwasser. Aber das ist nicht immer so einfach umzusetzen. Ein Hochbeet benötigt in einem trockenen Sommer und zur Zeit der Jungpflänzchen mitunter täglich Wasser. . Solltet Ihr nicht selbst einen Wasseranschluss haben, den Ihr nutzen könnt, können gemeinwohlorientierte Institutionen in der Nachbarschaft aber auch Sportvereine eine gute Anlaufstelle sein. Hier ist zu erfragen, ob sie eine Wassernutzungspauschale haben möchten. Bei einem Nachbarschaftsprojekt auf dem Grund einer Wohngesellschaft, kann die Wohnungsgesellschaft gefragt werden,, ob sie das Wasser kostenfrei zur Verfügung stellt. Schließlich kommt das Projekt allen Mieter:innen zu Gute.

Saatgut und Pflanzen:

Pflanzen und Saatgut müssen nicht neu gekauft werden! Es gibt verschiedene Spendenmöglichkeiten, z.B. bei der Alexianer Klostergärtnerei anfragen. Auch Saatguthersteller oder Gartencenter spenden manchmal Samen und Pflanzen, einfach anfragen. Außerdem gibt es Samen- und Pflanzentauschbörsen im Frühjahr. Auch Gärtner:innen der Essbaren Stadt tauschen gerne untereinander. Schaut dazu in den Kontaktadressen und Ressourcen nach.

Weitere Tipps zu den Kosten im Garten und eine Auflistung möglicher Fördermittelgeber:innen in Köln und Umgebung für gemeinnützige Gartenprojekte gibt’s in Kapitel 5.

 

3. Losgepflanzt! Samen, Pflanzen und Hände in die Erde

Zeitpunkt der Pflanzung

Die Sä- und Auspflanzzeit ist für alle Pflanzen entscheidend. Hier sind alle Sorten unterschiedlich empfindlich bzw. haben verschiedenen Ansprüche. Gerade hier in Westdeutschland sind die Winter wechselhaft und eher mild. Trotzdem kommt es im März oder April manchmal noch zu Nachtfrösten. Und auch die Eisheiligen (kalte Tage Mitte Mai) bedrohen zu früh gesetzte Pflanzen und Keimlinge. Setzt daher auch bei warmen Tagestemperaturen Eure Pflanzen nicht zu früh ins Freie.

Was ist wann im Gartenjahr zu tun?

Auflistung der Tätigkeiten im Garten nach Monaten.

Ausführliche Infos für das ganze Jahr gibt es in unserem Gartenkalender.

Anbauplanung von Obst und Gemüse

Bei der Auswahl der Obst- und Gemüsekulturen solltet Ihr folgende Faktoren beachten: Licht, Wärme, Bodenart und Nährstoffbedarfe. Insbesondere über den Standort (sonnig oder halbschattig; Freiland oder Gewächshaus) und den genauen Zeitpunkt von Aussaat bzw. Pflanzung könnt Ihr Euch neben den Samentütchen bzw. den Steckern bei Jungpflanzen auch auf den Websites einschlägiger Saatgutverkäufer:innen informieren (z.B. Bingenheimer Saatgut).

Einfach zu pflegende Gemüsearten sind z.B. Zucchini, Gurken, Stangenbohnen, Kürbis, Salat, Kohlrabi, Schnittlauch, Möhren, Erdbeeren oder Radieschen.

Die beliebte Tomate mag es warm und sonnig, vor allen Dingen aber keinen direkten Regen. Sie sollte möglichst überdacht stehen. Oder wählt Sorten, die fürs Freiland geeignet sind.

Zu bedenken ist, dass Kürbis, Zucchini und Gurken viel Platz benötigen. Bei wenig Platz im (Hoch-) Beet kann es sinnvoll sein, diese in einem Bottich oder großen Pflanztopf zu setzen. Diese Pflanzen können gerne auch über den Topf bzw. das Beet hinausranken. Dann darauf achten, dass die schweren Früchte eine stabile Unterlage haben.

Weiterhin ist die Fruchtfolge zu beachten, Das bedeutet, dass jedes Jahr die Anbaufläche der verschiedenen Sorten gewechselt wird. Denn das ist Grundlage für einen gesunden Boden und gesunde Pflanzen.

Die Gemüsekulturen teilt man je nach Nährstoffbedarf in Schwach-, Mittel- und Starkzehrer ein.

Beispiele für Starkzehrer: Rotkohl, Kürbis, Zucchini, Gurken, Kartoffel, Tomate

Beispiele für Mittelzehrer: Möhren, Zwiebeln, Mangold, Salat, Grünkohl

Beispiele für Schwachzehrer: alle Bohnen und Erbsen, Spinat, Radieschen

In einem (Hoch-) Beet sollten immer nur Kulturen mit einheitlichem Nährstoffbedarf zusammen angepflanzt werden. Hat man drei Beete lässt sich also wunderbar eines für Stark-eines für Mittel- und eines für Schwachzehrer verwenden. Im Sinne der Fruchtfolge, rückt im nächsten Jahr jede Gruppe dann ein Beet weiter. Wenn jede Gruppe in jedem Beet einmal war, also nach drei Jahren, sollten die Beete kräftig gedüngt werden. Um den Überblick zu behalten, lohnt es sich, einen Pflanzplan anzufertigen.

Rotationsplan für Hochbeete eingeteilt nach Stark-, Mittel- und Schwazehrer.

Rotationsplan für Hochbeete nach Stark-, Mittel- und Schwachzehrer. (Grafik: Christian Reinken)

Zusätzlich bringt es Vorteile für die Pflanzengesundheit, bestimmte Pflanzen nebeneinander – also in Mischkultur – zu setzen. Klassische Paare sind z.B. Tomaten und Basilikum, Möhren und Zwiebeln oder Erdbeeren und Knoblauch. Auch Beten und Möhren können gemeinsam mit Bohnen wachsen. So halten manche Pflanzen z.B. Schädlinge von anderen Pflanzen fern oder verdrängen Beikräuter. Duftende Kräuter, also mit starken ätherischen Ölen halten z.B. Kohlweißlinge rund um Kohlpflanzen ab.

Ein Nachtschattenbeet mit Nachtschattengewächsen ist auch nett: Aubergine, Physalis, Chili, Paprika kommen gut miteinander aus.

Tipp: Lücken füllen! Zwischen den Gemüsepflanzen oder auch am Beetrand bietet es sich an, z.B. Ringelblumen oder Tagetes zu säen – diese ziehen Insekten an und fördern die Bodengesundheit.

Am Ende entscheidet Euch noch, ob Ihr die bzw. alle Pflanzen selbst vorziehen oder Setzlinge kaufen möchtet. Wenn möglich, immer das Pflanzen von Gemüsesetzlingen bevorzugen. Vorteile sind dann der Vorsprung vor Beikraut und ein gleichmäßiger Bestand. Bei Möhren, Radieschen und Rucola ist es allerdings sinnvoll direkt in die Erde zu säen.

Sind die ersten Pflänzchen gesetzt, sollte der Boden in den ersten zwei Wochen durchgängig feucht gehalten werden. Um unerwünschte Beikräuter zu reduzieren, die freien Beetflächen mulchen, also mit Rasenschnitt oder Laub abdecken (keinen Rindenmulch verwenden). Bei gesäten Kulturen erst mulchen, wenn sich kleine Pflänzchen an der Oberfläche zeigen.

Anregungen und Hinweise zu möglichen Pflanzen
  • Salate: Pflück- und Kopfsalate, Rucola, Feldsalat, Radicchio (braucht viel Zeit)
  • Frühlingszwiebeln, Lauch funktionieren gut im Hochbeet, Winterheckenzwiebeln können dauerhaft geerntet werden
  • Mangold ist robust und ergiebig
  • Spinat nur im Frühling oder Herbst anbauen (im Sommer nicht aussäen, empfindlich gegenüber Sonne)
  • Kopfkohl muss gut gedüngt werden; eignet sich nicht für das Hochbeet, (benötigt viel Platz, lange Wachstumszeit und man kann nur einmal ernten)
  • Grünkohl kann lange geerntet werden
  • Erbsen, Borretsch, Ringelblume
  • Stangenbohnen benötigen ein mitunter sehr hohes Rankgerüst
  • Buschbohnen bleiben klein (ca. 30 cm hoch) und sind eine gute Alternative für das Hochbeet
  • Buschtomaten, Cherrytomaten helfen auch gegen Kohlschädlinge; hochwüchsige Tomaten sind fürs Hochbeet nicht gut geeignet
  • Fenchel (Samen und Gemüse können nicht gleichzeitig geerntet werden)
  • Zucchini hat im Hochbeet zu wenig Platz (1qm pro Zucchini), Kürbis ok, kann schön runterranken, braucht viele Nährstoffe, nicht unbedingt großfruchtige Sorten wie Hokkaido (z.B. Sweetdumpling, Patisson, Muskatkürbis, Mandarin)
  • Rhabarber und Mais können als Windschutz (im Hochbeet) dienen
  • Kartoffeln am besten separat in eigenen Kartoffelbeeten, die Vielfalt an Kartoffeln ist immens, es gibt bunte, regionale und alte Sorten in verschiedenen Größen!
  • Kräuter sind fast überall möglich (Koriander, Petersilie, Salbei, Minze, Rosmarin, Thymian, Lavendel, Sauerampfer) und manche bieten eine gute Alternative zu Zierstauden
  • Beerensträucher bieten sich in der Erde oder in einzelnen Töpfen an
Bepflanzungsvorschläge bei einem Hochbeet:
  • Jahr 1-2: In den ersten 1-2 Jahren wird durch Verrottung besonders viele Nährstoffe freigesetzt, daher sollte man zu Beginn nur Starkzehrer anbauen (Tomate, Kohl, Sellerie, Gurken, Zucchini, Kürbis, Kartoffel)
  • ab Jahr 2: Die Nährstoffkonzentration ist etwas gesunken, nun können Mittelzehrer angepflanzt werden (Paprika, Lauch, Endivien, Mangold, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Zwiebel, Karotten, Fenchel
  • Jahr 4-7: Die Nährstoffkonzentration ist deutlich geringer geworden, nun können Schwachzehrer angebaut werden (Salat, Spinat, Erbsen, Bohnen, Kräuter und Sommerblumen)
  • Nach 6-7 Jahren: Erde aus dem Hochbeet entnehmen und auf Beete verteilen. Danach das Hochbeet erneut befüllen und das Wühlmausgitter kontrollieren und ggf. neu befestigen und erneut ähnlich wie in Jahr 1 bepflanzen.

Die Initiative Hallo Nachbar! kümmert sich um drei Gemeinschaftsgärten in den Kölner Sozialräumen Bickendorf, Mülheim und Neubrück. Unterstützt von der Gemüsegärtnerin Judith Mayer wurden hilfreiche Tipps und Listen zum Anbau im Hochbeet – zum Beispiel ein Hochbeetplaner – erstellt. Klickt Euch mal durch die wachsende Sammlung. Es lohnt sich.

Tipps und Tricks rund ums Hochbeet

Nach dem Bepflanzen der neu gebauten Hochbeete ist die Erde stark abgesackt.

  • Nach dem schichtweisen Befüllen der Hochbeete braucht das Material einige Zeit, um sich zu setzen. Daher sollte vor dem Setzen der Pflanzen bzw. dem Säen 2 Wochen gewartet werden. Die abgesackte Erde kann dann noch einmal nachgefüllt und ggf. bereits gekeimte Unkräuter gejätet werden.

Im zweiten Jahr wachsen die Pflanzen nur noch kümmerlich.

  • Um ein ausgewogenen Nährstoffhaushalt im Hochbeet zu erhalten, sollte bei der Auswahl der Kulturen immer auf deren Nährstoffbedarfe geachtet werden.

Tipp: Vor der Bepflanzung einen Pflanzplan erstellen und informieren, welche Gemüsesorten zu Stark-, Mittel- bzw. Schwachzehrern gehören. Auch regelmäßiges Mulchen empfiehlt sich, um organisch nachzudüngen.

Die Pflanzen überwuchern sich gegenseitig.

  • Oft neigt man dazu, zu dicht zu pflanzen bzw. zu säen und das führt zu überquellenden und unübersichtlichen Beeten.

Tipp: Die auf den Samentütchen angegebenen Abstände sollten eingehalten werden. Ist der Abstand doch zu eng, einfach Pflänzchen rausernten oder verpflanzen.

Ihr möchtet Wildbienen und anderen Insekten ein reichhaltiges Büffet in Euren Beeten bieten, dann schaut mal in die Broschüre des BUND. Dort findet Ihr ganz viele Vorschläge für (regionale) Pflanzen, die sich gerne von heimischen Insekten angeflogen werden.

Wildstauden und

Blühbeete / Wildwiesen

Nicht immer kann ein Beet intensiv mit Kulturgemüse besetzt werden, denn es bedeutet einen relativ hohen Pflegeaufwand. Außerdem muss die Ernte, wenn sie reich ausfällt, natürlich auch genutzt werden. Und nicht zuletzt spielt auch der Standort eine gehörige Rolle. Also ist es sinnvoll in solchen Fällen vor allen Dingen an unsere tierischen Mitbewohner:innen zu denken und Blühbeete bzw. Wildblumenwiesen anzulegen. Auf sehr großen Flächen bieten sich Wildblumenwiesen an, auf kleineren Flächen ergeben Blühbeete mit Staudenpflanzungen mehr Sinn.

Tipp: Viele Kräuter sind schon von den Balkonen bekannt, blühen schön und bieten nicht nur Menschen die perfekte Würze, sondern sind für viele Insekten ein reichhaltiges Büffet: Rosmarin, Borretsch, Bohnenkraut, Lavendel, Thymian, Minze, Zitronenmelisse, Majoran, …

Für Tipps rund ums Kräuterbeet hier entlang.

Der beste Zeitpunkt zum Anlegen eines Staudenbeetes ist das Frühjahr, sobald es keinen Frost mehr gibt, also im April oder Mai. Meist gibt es zu dieser Zeit noch genügend Niederschläge, sodass nicht viel gegossen werden muss und die Pflanzen gut anwachsen. Auch die Auswahl an Staudenpflanzen in den Pflanzenmärkten ist im Frühjahr am größten. Sonderwünsche oder seltene Sorten können sonst oft auch vorbestellt werden.

Alternativ lässt sich ein Staudenbeet auch im Herbst realisieren. Auch hier sollte es ausreichend Niederschläge geben. Die Ergebnisse sind dann allerdings erst im darauffolgenden Jahr sichtbar, sodass ein bisschen Geduld notwendig ist.

Die Pflanzendatenbank www.naturadb.de gibt Tipps, welche Pflanzen an einem Standort je nach Beschaffenheit des Bodens und des Lichteinfalls gepflanzt werden können. Der NABU-Stadtverband Köln berät auch zu Wildstauden und kooperiert mit der Alexianer Klostergärtnerei, um Wildstauden zur Verfügung zu stellen.

Möchtet Ihr eine Wildblumenwiese anlegen, dann seid Euch bewusst, dass der Boden von der Grasnarbe befreit werden muss. Das ist eine aufwändige Arbeit und da lohnt es sich schnell eine Fräse auszuleihen. Außerdem ist der Boden im städtischen Raum meist sehr nährstoffreich. Die vielfältigsten Wildkräuter, -gräser und -blumen mögen aber eher magere, also nährstoffarme, Standorte. Daher ist es sinnvoll, dass Ihr den Boden mit der Zugabe von Sand abmagern müsst (also das Gegenteil von der Kompostzugabe).

Mehrjährige Pflanzen bilden im ersten Jahr ihr Wurzelwerk aus und blühen nicht. Es ist aber sinnvoll solche Wildkräuterstauden zu haben, da sie entsprechen an die Gegebenheiten ausgewählt die Wiese dauerhaft bevölkern. Kurzfristige, farbenfrohe Feuerwerke erhält man als Zwischensaat beispielsweise mit rotem Klatschmohn, blauer Kornblume oder gelber Saat-Wucherblume.

Es ist darauf zu achten, dass Wildblumensaatgut immer regional ist, denn nur solche Pflanzen können sich dauerhaft auf der Fläche etablieren und bieten den Insekten die beste Nahrungsgrundlage. Weitere Infos zu Blühwiese und Wildstauden gibt’s z.B. beim NABU – online oder bei der jeweiligen Ortsgruppe. Regionales Saatgut für Wildwiesen bietet u.a. die Firma Rieger-Hofmann an.

Wildblumenwiesen schonen den Geldbeutel

Ein kurzer, artenarmer Rasen auf Firmengelände oder zwischen den Wohnhäusern braucht viel Pflege, damit er schön aussieht. Eine Wildblumenwiese darf nur ein paar Mal im Jahr – und das in Etappen – gemäht werden. Eine weitere Pflege ist nicht notwendig. Bei der Teilnahme an einem Umweltprogramm wie Ökoprofit punktet die Wildblumenwiese aufgrund ihrer hohen ökologischen Wertigkeit ebenfalls!

Wo bekommen wir Saatgut her?

Regelmäßig findet Anfang Februar eine vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN), dem Netzwerk der Kölner Gemeinschaftsgärten und der Essbare Stadt/Ernährungsrat Köln ein Saatgut-Festival in der Volkshochschule am Neumarkt statt.

Der Bezug unabhängig davon ist auch über den VEN möglich.

Aus dem Netzwerk der Gemeinschaftsgärten und bei Kleingärten, z. B. in der Facebook-Gruppe der „Essbaren Stadt Köln“ anfragen.

Überregionale Tipps vom NABU zum Saatgutbezug

Anbieter von samenfestem Saatgut:

Bingenheimer Saatgut, Dreschflegel Bio-Saatgut, Culinaris Saatgut für Lebensmittel, Rühlemann’s  (Kräuter und Duftpflanzen), Wildpflanzengärtnerei Strickler, ReinSaat GmbH (Österreich), Regenbogenschmiede, Sativa Bio Saatgut

Samenfestes Saatgut

Wir empfehlen samenfestes Saatgut. Samenfest bedeutet, dass das Saatgut aus der Pflanze wieder selber gewonnen werden kann. Der Großteil der im Verkauf angebotenen Samen ist sogenanntes Hybrid-Saatgut. Das sind Kreuzungen und sie wachsen in der ersten Generation sehr gut. Zur Zucht sind sie aber nicht geeignet und man muss daher jährlich neues Saatgut kaufen.

Samenfestes Saatgut ist in der Regel entsprechend gekennzeichnet. Hybrid-Saatgut ist kennzeichnungspflichtig und lässt sich mit dem Hinweis „F1“ auf der Packung ausfindig machen.

Wo bekommen wir Jungpflanzen her?

Gartencenter sowie Gemüse- und Blumenhändler auf dem Wochenmarkt verkaufen in der Regel in der Pflanzzeit im Frühjahr Jungpflanzen. Gerade auf dem Markt lohnt es sich vorher nachzufragen, wann die Pflanzen verkauft werden.

Alexianer Klostergärtnerei in Porz

Alexianer Werkstätten GmbH
Kölner Straße 64
51149 Köln-Porz

Tel. 02203/3691 12700
klostergaertnerei@alexianer.de

Hier gibt’s insbesondere Wildstauden (Kooperation mit NABU-Stadtverband Köln) und Kräuter sowie Beerensträucher und Obstbäume.

Bio-Jungpflanzen Wunderlich in Willich

Bio-Jungpflanzen Wunderlich
Beckershöfe 11 b
47877 Willich

Tel. 02156/91590

Mindestabnahme pro Sorte ist eine Kiste à 80-100 Stück. Eine Kiste von Salat/Kohl etc. kostet 15-20€. Fruchtgemüse liegt bei knapp 1€ das Stück. Die Lieferung ist mit ca. 60€ recht teuer und lohnt sich daher nur bei großen Mengen.

Exkurs: Pflanzenschutz

Schädlinge wie Schnecken und Blattläuse aber auch Krankheiten wie Mehltau oder Pflanzenrost können das Gartenglück schnell trüben. Statt die Chemiekeule zu schwingen, kann man sich mit Tricks und Mitteln aus der Natur behelfen.

  • Die bereits erwähnte Mischkultur, also das gezielte nebeneinander Pflanzen bestimmter Arten, kann vielen Krankheiten und Schädlingen vorbeugen. Kapuzinerkresse schützt so z.B. Tomaten gegen Blattläuse.
  • Als Mittel gegen Blattläuse oder Spinnmilben eignet sich Brennnessel-Jauche. Als Nebeneffekt wirkt sie auch als stickstoffhaltiger Dünger (den allerdings Möhren, Zwiebeln, Knoblauch und Erbsen nicht so gut vertragen).
  • Ein Sud aus Ackerschachtelhalm hilft gegen Pilzkrankheiten, z.B. bei Gurkenpflanzen. Auch das richtige Wässern ist hier entscheidend: nichts abends und nicht die Blätter benässen.
  • Wer die Nacktschnecken nicht mittels Kupferband oder Sand abhalten konnte, kann zwischen die Pflanzenreihen Bretter legen. Tagsüber verstecken sich die Schnecken bevorzugt in der Dunkelheit darunter und man kann sie leichter absammeln.
  • Nützlinge wie Marienkäfer, Igel, Eidechsen und Vögel unterstützen einen im „Kampf“ gegen Schädlinge. Daher sollte man diesen Tieren genügend Lebensräume und Unterschlupf-Möglichkeiten im Garten bieten.

4. Wassernutzung: Regenwasser, Mulchen und Co.

Die Bedeutung der Ressource Wasser wurde durch die Trockenheit der letzten Sommer an Bäumen und Pflanzen sichtbar. Natürlich beschäftigt auch die urbane Landwirtschaft und Gemeinschaftsgärten in der Stadt, wie ein steter Wasserzugang geleistet werden kann, damit das Gepflanzte zuverlässig versorgt wird. In Köln gibt es bisher zwei Möglichkeiten; entweder haben die Gärten einen Wasseranschluss oder es kann auf ein Strandrohr zurückgegriffen werden, um einen Hydranten in der Straße anzuzapfen. In beiden Fällen wird damit auf die zentrale Wasserversorgung zurückgegriffen und die Pflanzen im Endeffekt mit kostbarem Trinkwasser gegossen.

Hinzu kommt die Problematik des Regenwassers, welches durch die starke Versiegelung nicht im Erdboden versickern und vom Wurzelwerk gespeichert werden kann, sondern in die Kanalisation geleitet wird.

Grundsätzliches:

  • Erde nicht brach lassen, fördert Verdunstung; besser: Mulchen oder Zwischensaat
  • Bepflanzung verschattet, verringert Verdunstung

Die Website der Urbanen Gärten der anstiftung gibt einen guten Überblick über die Bewässerungsmöglichkeiten und aufgezeichnete Webinare zum richtigen Gießen und zum Gießmanagement.

Auch in diesem Beitrag auf Natura DB findet Ihr alles Grundsätzliche und Tipps zum Wassersparen im Garten.

Gießen im Hochbeet:

  • Da die Erde im Hochbeet sehr schnell austrocknet ist regelmäßiges Gießen sehr wichtig. Es ist daher ratsam einen Gießplan zu erstellen, um eine ausreichende Wasserzufuhr zu gewährleisten.
  • Es sollte lieber 2x die Woche durchdringend als jeden Tag ein bisschen gegossen werden.
  • Vorallem die frisch gesetzten Pflänzchen sollten nicht zu häufig gegossen werden, da sie sonst vorwiegende oberflächliche Wurzeln bilden und später nicht an die Nährstoffe oder das Wasser in tieferen Schichten „herankommen“.
  • Für Hochbeete sind integrierte Wasserreservoirs wie sog. „Ollas“ (s.u.) gut geeignet.

Mit Wasser haushalten

So kannst Du vorbeugen, damit auch in trockenen Sommern möglichst wenig (mit Frischwassser) gegossen werden muss (Tipps aus dem Netzwerk der Gemeinschaftsgärten Köln).

Frühzeitig aktiv werden:
  • Boden alljährlich mit möglichst viel Kompost versorgen (auch aus Laub, Ästen und verrottetem Holz), -> humusreiche Böden speichern mehr Wasser als humusarme.
  • Regenwasser auch im Winter (frostfreie Tage) auf Boden statt ins Abwasserrohr leiten: dazu den Schlauch an Wassertonne anschließen und Regenwasser in Beete fließen lassen, um tiefgründig zu durchfeuchten, Schlauch dazu alle paar Tage an andere Stelle legen
  • Erde regelmäßig lockern (hacken), damit Wasser tiefer in den Boden eindringt und nicht oberflächlich abläuft/verdunstet
Wassersammeln:
  • Auch an kleinen Auffangflächen (Dächer, Sonnensegel usw.) Wassertonnen aufstellen
  • Rechtzeitig vor der Trockenzeit Regenwasser in Tonnen bevorraten
  • Grauwasser zum Gießen nutzen z.B. vom Gemüse- oder Obstwaschen; in Küche und Bad biologisch abbaubare Seifmittel verwenden, dann auch mit Spülwasser gießen
Gießen:
  • Selten, dann aber viel (1-2 x gießen pro Woche sollte genügen)! KEINESFALLS: oft aber wenig!
  • Oberflächlich darf Erde austrocknen -> regt Wurzeln an, in die Tiefe zu wachsen, von wo Bodenfeuchte nach oben strömt -> macht Pflanzen widerstandsfähiger für Trockenphasen
  • Gießformel: 10 Liter Wasser (=1 Gartengießkanne) durchfeuchtet 1 qm Boden ca. 10 cm tief (abhängig von Bodenzusammensetzung, z.B. sandig, lehmig, humusreich)
  • Ziel ist, dass Wasser UNTER die Wurzeln kommt – nicht, dass der Boden oberflächlich feucht aussieht (ggf. zur Probe ca. 1 Std. nach dem Gießen Bodenanstich machen).
  • Für ein ausgetrocknetes Gemüsebeet ca. 20 l pro qm; für einen mittleren Obstbaum nach längerer Trockenphase ca. 200-300 l in die Traufkante des Baumes
  • bei abfallenden Beeten entsprechend große Kreise oder Rillen um das Gemüse anlegen, so dass das Gießwasser im Wurzelbereich versickert, statt woanders z.B. auf den Wegen.
  • zu kühlen Uhrzeiten gießen (weniger Verdunstung)
  • trockne Erde ist wasserabweisend, deshalb vor dem Gießen Boden lockern, dann angießen und erst nach einiger Zeit die volle benötigte Menge ausbringen.
Mulchen:
  • Definition: Bedecken des Bodens mit organischen Materialien (=Mulch)
  • Verhindert übermäßiges Erwärmen des Bodens, verringert die Verdunstung
  • Grasschnitt, Schafwolle, gerupftes Unkraut, Stroh, helle Gartenvliese, evtl. auch Pappe
  • Achtung: Rindenmulch/Holzhäcksel entziehen der Erde Stickstoff -> führt zu Mangelernährung
  • Bei Zersetzung von Rindenmulch gelangt die Gerbsäure der Rinde in den Boden und erhöht das saure Milieu, das vertragen nur wenige Pflanzen
  • Für (mediterrane) Kräuter und Nutzpflanzen eignet sich Rindenmulch in der Regel nicht
Beobachten:

Erst gießen, wenn die Pflanzen sich nicht mehr aus der Tiefe versorgen können

  • Hängen Blätter (z.B. von Zucchini) nur tagsüber – senkt die Pflanze durch Verringerung der Blattfläche die Verdunstung bei intensivem Sonnenschein – sind Blätter nach Abkühlen (abends / nächster Morgen) wieder straff – versorgt sich die Pflanze noch selbst.
  • Bei Mittelmeerkräutern mit nadelartigen Blättern schauen, ob die Blätter noch straff und eben oder matt und seitlich eingerollt sind.
Ollas zum Bewässern nutzen
  • So eingraben, dass Deckel zum Nachfüllen von Wasser abgehoben werden kann
  • Wasser verdunstet durch den einfach gebrannten, unglasierten Ton direkt in die Erde
  • Wurzeln holen sich dort so viel Wasser, wie sie benötigen

Was sind Ollas?

Ollas (sprich ˈoʎa) sind Gießgefäße aus einfach gebranntem Ton, die in die Erde eingegraben die Pflanzen kontinuierlich bewässern. Ollas kannst du ganz einfach aus zwei handelsüblichen Tonblumentöpfen selber bauen. Wichtig ist, dass zumindest einer der beiden Töpfe ein Abflussloch für Wasser hat. Das wird nämlich nun zum Befüllen mit dem Wasser gebraucht. Klebe zunächst beide Tontöpfe mit einem wetterfesten Kleber, am besten einen Fliesenkleber zusammen und verschließe ggf. damit auch das Loch des unteren Topfs. Hat nur ein Topf ein Loch, brauchst du das natürlich nicht tun. Achter aber darauf, dass beide Töpfe gut aufeinander passen. Wenn der Kleber ausgehärtet ist, kannst du die Olla im Hochbeet vergraben, sodass nur noch ein ganz kleines Stückchen der oberen Hälfte mit dem Loch aus der Erde schaut. Jetzt befüllst du die Olla durch dieses Loch mit Wasser und fertig. Je nach Größe des Beets, der Olla, des Standorts sowie der Witterung hält die Olla das Beet 2 Tage bis eine Woche feucht. Um zu starke Verdunstung über die Luft zu vermeiden. Kannst du die Olla mit einem umgedrehten Tonuntersetzer verschließen.

Hier findest Du zwei Anleitungen zum Bau von Ollas: einmal bei Utopia und einmal auf dem Gartenblog des MDR.

 Regenwasser sammeln

Am sinnvollsten ist es deshalb das Auffangen, bzw. „Ernten“ des vorhandenen Regenwassers zu maximieren. Weltweit gibt es dazu eine Anzahl erprobter Modelle, die standortangepasst, versuchen Regenwasser effektiv zu sammeln und für den späteren Gebrauch zu speichern, um den Bestand des Trinkwassers dadurch zu entlasten.

Diese Problemstellung im Rahmen der Gemeinschaftsgärten und der Nutzung des öffentlichen Raums mitzudenken und daran entlang zu orientieren ist eine Herausforderung die sowohl die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen städtischen und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen erfordert, als auch die Partizipation von Bürger:innen.

Zweck und Ziel der Regensammlung

Das Ziel ist es, so viel Regenwasser wie möglich aufzufangen und für gärtnerische Zwecke später nutzen zu können. Der Rückgriff auf Trinkwasser zum Gießen, sollte folglich der letzte Schritt, in einer Kette von vorangegangenen Aktionen, jedoch nicht der Maßstab sein.

Regenerntesysteme: Modelle und Beispiele

Wer ein System zur effektiven Ernte von Regenwasser bauen will, kann sich zwischen unterschiedlichen Modellen und Bauweisen entscheiden. Entscheidend ist hierbei die Auseinandersetzung mit dem anvisierten Ort und den Bedingungen. Sind zum Beispiel zum Beispiel Bäume vorhanden, in denen ein Segel aufgehängt werden könnte? Gibt es eine Regenrinne, die ungenutzt ist und an die ein IBC Container problemlos angeschlossen werden kann? Welche Oberflächen eigenen sich auf dem Gelände zur Ansammlung von Regenwasser und wie könnte dies mit dem geringsten Verlust in einen Container geleitet werden?

Der Wasserturm:

Das Prinzip des Wasserturms ist relativ einfach: eine Holzstruktur wird gebaut, die als Fassung des IBC Containers dient. Praktisch ist, dass bei Bedarf auch zwei IBC-Container übereinandergestapelt werden könne, daher der Begriff Turm. Hierbei gilt es jedoch die Statik zu bedenken: sollten beide Container bis oben mit Wasser gefüllt sein, ist die Umsturzgefahr ohne eine Fixierung zu groß. Mit (Stahl)seilen sollte dieser Turm also am besten von drei Seiten an Bäumen und Laternen oder Gebäuden fixiert werden und das Seil stets auf Spannung sein. Wichtig wird es sein die Fixierungsseile zu kennzeichnen, damit keine Unfallgefahr besteht.

In den obersten IBC-Container mündet ein Trichter. Dieser sollte in seiner Größe so berechnet werden, dass die Auffangfläche möglichst groß ist. Kalkulationen und Formeln zur Berechnung der Größe der Auffangfläche proportional zum Volumen des Containers finden sich hier.

Dieses Modell kann nicht nur sehr effizient sein, je nach Lust und Laune (und handwerklichem Können) kann es auch ästhetisch ansprechend gebaut und gestaltet werden. Die Möglichkeiten sind dabei vielfältig: es kann beispielsweise eine Sitzmöglichkeit integriert werden, als Rankhilfe für Kletterpflanzen dienen, es können Kästen für Gemüsepflanzen befestigt werden. Auch der farblichen und künstlerischen Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt.

Ein Turm aus einem IBC-Container in einem Holt- und Stahlgerüst, darüber sitzt ein Trichter aus Holz und Folien. Im Hintergrund eine Ziegelwand.

Dieser Wasserturm wurde zu Demonstrationszwecken gebaut. Der Trichter ist zu klein, um sinnvoll Regenwasser zu sammeln.

Segelstruktur:

Regenwasser kann auch in einem Segel gesammelt werden, welches zwischen mindestens 2 Bäumen gespannt wird. Die Bäume müssen soweit stabil sein, dass sie eine starke Spannung aushalten können. Eine Neigung lässt das Wasser an einer der Segelecken rauslaufen, worunter wiederrum ein IBC Container zum Auffangen des Wassers bereitsteht. Das Segel sollte an der höchsten Stelle circa 3-4 Meter hoch gespannt werden.

Zusätzlich zum aufgefangenen Regenwasser liefert ein solches Segel eine Verschattung für heiße und sonnige Sommertage. Es „verbaut“ außerdem keine Fläche, sondern nutzt die Struktur der Bäume zum Auffangen. Außerdem ist (kaum) handwerkliches Geschick gefragt, um ein solches Segel zu befestigen.

Eine Anleitung mit Grafiken zum Nachbauen, findet sich bei der Stadt Essen.

Schmetterlingsdach:

Es gibt auch die Möglichkeit, eine geneigte Dachstruktur zu bauen, die in der Mitte das gesammelte Regenwasser über eine Rinne in den IBC Container leitet. Die Idee ist ein sehr einfaches Konstrukt mit vier Stützen und zwei Dachteilen, die in der Mitte über die Regenrinne verbunden sind und sich einander zu neigen. Möchte man den Raum unter dem Dach zum Anbau von Tomatenpflanzen oder anderen Nachtschattengewächsen nutzen, kann das normale Wellblech auch durch transparentes PVC ersetzt werden, sodass das Sonnenlicht durchscheinen kann. Alternativ kann es als verschattete Sitzgelegenheit dienen, Geräteunterstand, Fahrradhäuschen…etc. Die Stützen können wiederum berankt werden.

Ein Regensammlungsgerät mit drei Menschen, die es aufstellen, im Hintergrund ein Hochhaus.

Ein Schmetterlingsdach beim Aufbau: mittig zwischen den PVC-Elementen liegt die Regenrinne, die noch in den IBC-Container geführt wird.

5. Das liebe Geld: Was kostet der Garten?

Kosten sollten keine Hürde sein. Generell sind Gemeinschaftsgärten so angelegt, dass möglichst wenig Geld benötigt wird. Die Idee hinter einem Gemeinschaftsgarten liegt neben der Gemeinschaft auch darin erfinderisch zu sein, Materialien zu recyceln, selber herzustellen und ein anderes Verhältnis zum Konsum zu bekommen. Materialien können z.B. auch aus Spenden oder Sponsoring hervorgehen.

Wie und wo können wir uns die gemeinschaftliche Arbeit finanziell unterstützen lassen?

(Förder-)Gelder können aber trotzdem über verschiedene Quellen eingeworben bzw. beantragt werden. Das könnten Preisverleihungen für Umwelt-/Bürger:innen-Engagement sein, Mittel, die bspw. bei den Bezirksvertretungen abgerufen werden können (Bezirksorientierte Mittel s.u.), Beantragung von Fördergeldern, Schenkungen, etc. Auch ein Crowdfunding bietet sich an. Dabei ist zu empfehlen, dass Geld für ein ganz konkretes Projekt, z.B. ein spezielles Hochbeet, gesammelt wird.

Werden Fördergelder beantragt, kann es sein, dass ein Eigenanteil geleistet werden muss (üblicherweise sind das 10 bis 20% der Gesamtsumme). Dieser Eigenanteil kann häufig aber auch in ehrenamtlicher Arbeit, die dann nachgewiesen werden muss, geleistet werden.

Mögliche Finanzquellen:

Förderung des Kölner Grünflächenamts:

Das Grünflächenamt der Stadt Köln stellt seit 2021 erstmals Fördermittel für bestehende und neue Projekte der Essbaren Stadt zur Verfügung. In der Regel Anfang des Jahres wird zur neuen Förderphase aufgerufen. Je nachdem wie viele Anträge eingehen und wie viel Geld dem grünflächenamt zur Verfügung steht, gibt es mehrere Antragsrunden. Es besteht die Möglichkeit, sich einmalig für maximal 5.000 € zu bewerben. Die Beantragung erfolgt relativ unbürokratisch mittels eines formlosen schriftlichen Antrags im Umfang von ca. einer DIN A4 Seite und einer Kostenkalkulation. Die Vergabeentscheidung erfolgt dann in einem Gremium aus Grünflächenamt, Umweltamt und Ernährungsrat. Das Grünflächenamt informiert leider nicht öffentlich über die Fördermöglichkeit. Hier findet Ihr die Infos aus der Förderrunde 2023 und die zuständige Ansprechpartnerin im Grünflächenamt.

Förderdatenbanken:

Bonventure: zwar eher für unternehmerischen Ansatz gedacht, aber auch e.V.s können Anträge stellen

Förderer für Kleinprojekte (in/aus Köln):

Informiert Euch, bevor Ihr Kontakt zu den potenziellen Förderer:innen aufnehmt, über die aktuellen Förderbedingungen, denn nur diese sind letztlich für Euch verbindlich.

Für kleinere (Einzel-)Projekte, z.B. in einem Garten, in der Nachbarschaft, in Schulen, Kitas etc. (in der Regel keine Förderung wirtschaftlicher Akteur:innen/Ideen):

Übersicht einiger Kölner Stiftungen

Bezirksorientierte Mittel der Kölner Stadtbezirke:

Mit den bezirksorinetierten Mitteln haben die neun Kölner Stadtbezirke eigenständig die Möglichkeit Projekten und Aktionen einen Zuschuss zu gewähren (in der Regel in der Größenordnung von 500 bis 5.000 €). Scheinbar ist das Antrags- und Vergabeverfahren in den Bezirken nicht einheitlich geregelt. In Mülheim zum Beispiel ist die Antragsfrist für das gesamte Jahr der 31.3., in der Innenstadt gibt es offenbar zweimal pro Jahr die Möglichkeit einen Antrag zu stellen. Antragsberechtigt sind alle natürlichen und juristischen Personen des jeweiligen Stadtbezirks.
Informiert Euch auf der Website des jeweiligen Stadtbezirks über die genauen Antragsbedingungen und -fristen.

Wettbewerbe:

Auch über Wettbewerbe können nötige Gelder für ein Projekt eingeworben werden. Dabei ist eine gute Darstellung der Projektidee besonders wichtig. Bei den vorgestellten Förderinnen und Förderern kann man die Projektidee einreichen und nach verschiedenen Voting-Verfahren ggf. eine Förderung erhalten.

One for the Planet: monatlich (derzeit knapp 2.000 €, Fördersumme hängt von Zahl der Förderer:innen ab), Projekte werden deutschlandweit gesucht: www.onefortheplanet.de

RheinStart: Sponsoring-Wettbewerb der RheinEnergie für nachhaltige und Bildungsprojekte in und um Köln, zweimal jährlich werden ca. zehn Projekte mit bis zu 3.000 € gefördert; Abstimmung in definierten Zeiträumen per Akklamationsverfahren: www.rheinstart.org

Unternehmensförderung:

Zunehmend werden „grüne“ Umweltschutzmaßnahmen wie Entsiegelung, vielfältige Außengelände, Dach- und Fassadenbegrünung oder Firmengärten von privaten Unternehmen gefördert. Kölner Unternehmen können sich dazu zum Beispiel bei der Wirtschaftsförderung KölnBusiness beraten lassen. Beispielsweis fördert die KfW über ihr Umweltprogramm Unternehmen mit einem Zuschuss als Kreditzinsförderung.

6. Schadstoffe im Garten

Wird über urbanes Gärtnern und Essbares im öffentlichen Grün gesprochen, wird häufig in Zweifel gezogen, dass Obst und Gemüse aufgrund der Schadstoffbelastung genießbar wären. Die Frage, ob Obst und Gemüse aus der Essbaren Stadt bedenkenlos verzehrt werden kann, ist sehr wichtig. Und damit sollten sich alle (Neu-)Gärtner:innen auseinandersetzen.

Hier aber eine pauschale Antwort zu geben, ist nicht möglich. Schadstoffe können die Pflanzen sowohl aus der Luft als auch über den Boden aufnehmen. Dabei gibt es Unterschiede wie und wie viele Schadstoffe sich in welchen Pflanzenteilen anreichern.

Gefahr aus Luft und Boden…

In der Luft sind Feinstaub (Stickstoffoxide) und Reifenabrieb/Mikroplastik ein Problem. Das lässt sich einigermaßen mit Waschen des geernteten Obsts lösen. Problematisch sind jedoch Gemüse/Früchte mit großer Oberfläche (z.B. Brokkoli), wo sich der Feinstaub sehr gut anheften kann. Ein größeres Problem ist allerdings der Eintrag in den Boden.

Schutz vor Einträgen aus der Luft bietet der Abstand zu befahrenen Straßen, Gebäuden mit Hausbrand und Industrieanlagen und die Anlage von Pufferzonen, z.B. Hecken (ohne essbares Grün!).

Im Boden sind vor allen Dingen Schwermetalle (z.B. Blei, Cadmium, Chrom, Nickel, Quecksilber, Kupfer, Zink) zu finden. Je niedriger der pH-Wert des Bodens ist (also je saurer der Boden ist), desto leichter können die Pflanzen Schwermetalle aus dem Boden aufnehmen. Ein optimaler pH-Wert liegt rund um 7,0.

… und aus Menschenhand

Beete in hochfrequentierten Bereichen wie Fußgängerzonen oder an der Zuwegung von z.B.  öffentlichen Gebäuden sind leider häufig von Zigarettenkippen geplagt. Insbesondere die Filter, die einen hohen Teil der Schadstoffe der Zigarette enthalten, sind sehr schädlich, da das dort enthaltene Nikotin sehr schnell ausgewaschen wird. Die Filter selber sind aus Kunstsoff und zerfallen zu Mikroplastik. Hier hilft es leider nur die Rauchenden davon abzuhalten ihre Zigarettenkippen auf Beet und Boden fallen zu lassen und fachgerecht zu entsorgen.

Doppelter Schutz im Hochbeet

Böden sind das Gedächtnis unserer Stadt. Sie sind nicht immer direkt nachvollziehbar durch verschiedene Quellen mit Schadstoffen belastet, überdüngt und verdichtet[1]. Daher bietet es sich hier für sensible Pflanzen an im Hochbeet mit sauberer Erde und Kompost zu gärtnern oder nur für Tiere essbare Pflanzen zu setzen und zu säen.

Was sind Stadtböden?
  • erhöhte Sand-, Kies- und Steingehalte (Baumaterial, Bauschutt)
  • erhöhte Anteile an technogenen und anthropogenen Substraten
    (z. B. Hausmüll, Industrieabfälle wie Schlacken oder Aschen)
  • erhöhte pH-Werte durch kalkhaltigen Bauschutt
  • erhöhte Schadstoffgehalte durch atmosphärische Deposition
    (Kohleheizung) und Eintrag von schadstoffhaltigen
    Feststoffen und Flüssigkeiten
  • geringere Feuchtigkeit durch Entwässerung, erhöhten Grundwasserflurabstand
    durch Bodenauftrag und verringertes Wasserhaltevermögen durch gröbere Textur
  • Verdichtung und Versiegelung

Informationen zur Verfügung gestellt vom Umweltamt der Stadt Köln, Abteilung Boden- und Grundwasserschutz

Bei Obstbäumen und Beerensträuchern ist die Menge der aus dem Boden aufgenommenen Schadstoffe zu vernachlässigen. In der Frucht sind schließlich keine oder kaum Schadstoffrückstände zu finden.

Die einzelnen Gemüsesorten nehmen Schadstoffe aus dem Boden sehr unterschiedlich auf. Insbesondere Blattgemüse, Blattkohl und Kräuter, aber auch einige Wurzelgemüse wie Rettich oder Rote Beete reichern u.a. Schwermetalle in Blättern oder Wurzeln an, die wir dann verzehren. Gemüse sollte im Zweifel immer in Hochbeeten mit schadstofffreier Erde angebaut werden. Hier ist es auch sicher vor Hunde- oder Fuchskot.

Woher weiß ich, ob der Boden belastet ist?

Die Stadt Köln ist nach Umweltinformationsgesetz auskunftspflichtig über den Zustand der Böden im Stadtgebiet und führt dazu ein Altlastenkataster. Jede Privatperson oder auch Initiative kann sich dazu an die zuständige Stelle der Stadt Köln wenden: https://www.stadt-koeln.de/service/produkt/auskunft-zu-altlasten-1

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann den Schadstoffgehalt im Boden bestimmen lassen. Es gibt im Internet viele unterschiedliche günstieg Anbieter. Jedoch sind die Ergbnisse in der Regel nicht aussagekräftig. Umfangreichere, durch akkreditierte Fachbüros [2] erarbeitete Analysen mit mehreren Beprobungen sind allerdings wesentlich teurer. Doch ist man hier auf der sicheren Seite, weil auch öffentliche Stellen mit diesen Labors zusammenarbeiten.

Die Dosis macht das Gift!

Das Thema Schadstoffbelastung von selbst gegärtnertem Gemüse aus dem öffentlichen Raum ist relativ zu sehen: Die Mengen, die hier verzehrt werden, sind in der Regel so gering, dass die dadurch aufgenommenen Schadstoffe die Gesundheit der Verzehrenden nicht beeinträchtigen. Grundsätzlich muss aber die Schadstoffbelastung durch Feinstaub und Mikroplastik in Städten reduziert werden, weil sie für die Bewohner:innen durch die Luftaufnahme gesundheitsgefährdend ist.

[1] Bodenumlagerungen, Klärschlämme, Schwemmbereiche von Flüssen, Kriegsrelikte, Mülldeponien, Industrie- und Verkehrsanlagen. Selbst, wenn die Quelle der Verunreinigung inzwischen beseitigt ist, speichern die Böden insbesondere Schwermetalle, da diese nicht abgebaut und schlecht weggeschwemmt werden können.

[2] Wir empfehlen darauf zu achten, dass das untersuchende Labor eine Akkreditierung durch die Deutsche Akkreditierungsstelle hat.

Weitere Infos zu Bodenbelastung

Präsentation vom Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Satdt Köln, Abteilung Boden- und Grundwasserschutz zu Stadtböden und Bodenbelastung vom Kölner Saatgutfestival 2023

Broschüre der Freien und Hansestadt Hamburg: https://www.hamburg.de/contentblob/11285270/bb961da6ddc4436ba32234d59a576bd6/data/d-gaerten-in-der-stadt.pdf

Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V, „Gärtnern – trotz Bodenbelastungen“.: https://kleingarten-bund.de/de/service/publikationen/broschueren/

Tipps der Stadt Nürnberg zum Gärtnern auf belasteten Böden: https://www.nuernberg.de/imperia/md/sun/dokumente/umweltanalytik/schwermetalle_im_garten.pdf

Kontaktadressen und Ressourcen

Ausschuss Essbare Stadt/Urbane Landwirtschaft des Ernährungsrats (Treffen ca. alle 6 Wochen, essbarestadt@ernaehrungsrat.koeln)

Facebookgruppe „Essbare Stadt Köln“

Netzwerk der Gemeinschaftsgärten Köln

Kontaktstelle “Essbare Stadt” beim Grünflächenamt der Stadt Köln

Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln

urbaneoasen.de (Netzwerk für Gemeinschaftsgärten in NRW)

Gudrun Walesch von der anstiftung (berät deutschlandweit zu urbanen Gemeinschaftsgärten) und die Website des deutschlandweiten Netzwerks der Gemeinschaftsgärten der anstiftung mit ganz vielen Praxistipps

Die Natur- und Umweltschutzakdemie NRW hat mit Gemeinsam Gärtnern in NRW eine Informations- und Vernetzungsplattform für Gemeinschaftsgärten in NRW eingerichtet.

Sozialraumkoordinationen der Kölner Sozialräume

How to Gemeinschaftsgarten“ des difu

Infos zur Permakultur allgemein vom deutschsprachigen Permakultur Institut

Wenn Du mehr über Permakultur erfahren möchtest und einen danach wirtschaftenden Betrieb in der Nähe von Köln kennenlernen möchtest, dann besuche doch die Humuswerkstatt in Wermelskirchen: www.humuswerkstatt.de

Bei keep it grün gibt es ganz viele Tipps und Tricks zum natunahen Gärtnern, Anbau von Pilzen, zur Nutzung von Pflanzenkohle oder zum Kompostieren.

Die Natur- und Umweltschutzakademie des Landes NRW (NUA) hat gemeinsam mit den Kleingartenverbänden Rheinland und Westfalen eine umfangreiche Sammlung mit Tipps zum naturnahen Gärtnern angelegt: vom Boden über die Pflanzenauswahl bis zu Nistkästen.

Der Verband der Wohnungswirtschaft, der Verband der GaLa-Bauer und der Bundesverband GebäudeGrün haben insbesondere für die Wohnungswirtschaft einen Leitfaden zur Begrünung von Wohnanlagen herausgegeben.

Wie kann ich das Unternehmensgelände essbarer und artenreicher gestalten? Welche Anlauftsellen und Unterstützungsmöglichkeiten gibt es? Die DIHK Service GmbH hat dazu das Projekt „Unternehmen Biologische Vielfalt“ gestartet und bietet einige weiterführende Webinar-Dokumentationen.

Was darf ich im öffentlichen Raum und was nicht? Welche Pflichten habe ich? Schlagt es in der Freiraumfibel des BBSR nach!

Das Projekt StErn-Kita des Ernährungsrat Köln hat in einem sogenannten Baukasten ganz viele Informationen und Anleitungen zum Gärtnern und zur Ernährungsbildung gesammelt – nicht nur im Kinta-Kontext nützlich!

Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V. (VEN) hat auch eine Regionalgruppe in Köln.

Auch der Naturgarten e.V. berät zu naturnahen Anlage von Gärten und Grünanlagen – ob im Gemeinschaftsgarten, im Wohnumfeld oder auf dem Firmengelände. Auf der Website gibt es eine Übersicht über verschiedenen Lebensräume, die zu praktischen Tipps zur Gestaltung dieser Bereiche führt.

Informationen und Tipps zur artenreichen Gartengestaltung und zum Naturschutz im allgemeinen gibt es beim NABU auf Bundesebene, beim NABU NRW sowie beim Kölner Stadtverband – und auch beim BUND!

Das Projekt „Tausend Gärten –  Tausend Arten“ vom Wila Bonn bietet viele Informationen und Anlaufstellen zum naturnahen Gärtnern, insbesondere für Kommunen und Unternehmen und hat dazu eigene Servicepakete geschnürt. Der Projektpartner Stiftung für Mensch und Umwelt hat einen Handlungsleitfaden für Wohnungsbauunternehmen und Mieter:innen erstellt.

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) stellt Pflanzgut für Streuobstwiesen, Hecken u.ä. bereit. Allerdings dürfen diese nur im sogenannten „Außenbereich“, also nicht im Bereich von Siedlungen angelegt werden. Weitere Infos und einen Kontakt zur Beratung bietet die Website der Abteilung Kulturlandschaftspflege des LVR.

GoVolunteer ist eine zivilgesellschaftliche Plattform, die Organisationen und Freiwillige zusammenbringt. Ihr könnt hier ein Gesuch einstellen, wenn Ihr Mitgärtner:innen sucht, aber noch mehr bietet sie Informationen und Netzwerkadressen für wenige erfahrene Ehrenamtliche

Die Deutsche Stiftung Engagement und Ehrenamt unterstützt ebenfalls ehrenamtliche Initiativen mit organisatorischen und rechtlichen Informationen, viele kostenfreie Webinare!

Artikel zu Umsetzung und Auswirkung Essbarer Städte allgemein in der pnd online 1/2021

Essbare-Stadt