Wir bekamen am 24. April 2019 Besuch von kolumbianischen Studenten aus Bogota, die sich über verschiedene Möglichkeiten der Stadtentwicklung und Brachennutzung informieren wollten. Mildred vom Ernährungsrat Köln und Umgebung führte die Gruppe an verschiedene Orte in Köln und der Vitalisgarten war der Schlusspunkt am Nachmittag.

Der Vitalisgarten ist mit seiner Verortung in einem Schrebergartengelände kein ganz klassisches Urban-Gardeningprojekt und so erklärten Mildred und Katharina erst einmal die Tradition des Schrebergartens und die besonderen Verhältnisse warum die Gartenwerkstadt die ehemaligen Kleingartenparzellen zwischennutzen kann. Nach einer kurzen Vorstellung der gärtnerischen Nutzung der verschiedenen Flächen, Wiese/Acker, Gartenhaus Zwei, Schrebergartengelände, versammelten sich alle bei den Gemüsebeeten im Hauptgarten und Katharina ging näher auf die von Umzügen geprägte Geschichte des Gartens und des Vereins ein. Dabei erläuterte sie neben gärtnerischen Fragen, dass die soziale Komponente des Projekts eine große Rolle spielt.

Die Studenten brachten sich auch mit Fragen ein und nach einer Weile verlegten wir das Treffen auf die Terrasse der Casa Esmeralda, wo sich alle mit einem Glas Minzwasser erfrischen konnten. Daraufhin erzählten die Studenten wie die Situation zur Zeit in Bogota ist: Gemeinschaftsgärten sind in der Acht-Millionen-Stadt eher unbekannt. Privatmenschen bauen schon mal etwas auf ihrem Balkon oder im Hinterhof an, aber eine Urban-Gardening-Bewegung gibt es nicht. In den öffentlichen Grünflächen engagieren sich allerdings auch Privatpersonen teils inoffiziell und es gibt auch so etwas wie Patenschaften. Zur Zeit ist es ein großes Thema, dass der Bürgermeister viele Bäume in einer Art „Aufräumaktion“ fällen lässt, teils zu nachtschlafender Zeit, da sich schon erheblicher Protest in der Bevölkerung regt.

Schließlich versammelten wir uns noch zu einem Abschlussfoto und die Studenten machten sich wieder auf den Weg, nicht ohne sich herzlich für die Führung zu bedanken. (kt)

 

Autorin: Katharina Termath
Bilder: Mildred Utku
Bildbearbeitung: Volker Ermert
Erstveröffentlichung: Gartenbrief Mai 2019 der Gartenwerkstadt Ehrenfeld

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