Dieses Jahr war bisher vielleicht exemplarisch dafür was uns durch den Klimawandel an Veränderungen erwartet: mal regnet es monatelang nicht und die Erde trocknet aus, mal regnet es kurz so heftig, dass kaum Wasser von der Erde aufgenommen werden kann oder wir erleben Monate von Dauerregen. An diese geänderten bedingungen müssen sich auch die (Gemeinschafts-) Gärten in Köln anpassen. Wie das aussehen kann, das hat die Rettungsingenieurin Teresa Bachmaier in ihrer Masterarbeit anhand des Kölner NeuLand untersucht.

Unter dem Ansatz, dass Gemeinschaftsgärten eine Schnittstelle zwischen Landwirtschaft, Städten und deren Bewohner:innen darstellen, führt die transdisziplinäre Arbeit Lösungen aus agrar- bzw. siedlungswasserwirtschaftlicher Forschungstheorie, institutionellen Empfehlungen und gärtnerischer Praxis zusammen. Das entwickelte Wassernutzungskonzept zeigt, dass eine klimaresiliente Wassernutzung nicht zwangsläufig mit technisch aufwendigen Maßnahmen einhergehen muss. Darüber hinaus betont Bachmaier die Relevanz von Gemeinschaftsgärten für die urbane Klimaresilienz. Während sie als Teil des Stadtgrüns bereits zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen, bleibt ihr Beitrag als kommunale Lernorte im Sinne der Umweltbildung bisher weitgehend ungenutzt. Hier sollten die Gärten in ihrem (Selbst-)Verständnis und ihrem Beitrag zur Transformation hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft zukünftig stärker gefördert werden.

Die konzeptionellen Lösungsansätze (s. grauer Kasten) adressieren vor allem Maßnahmen zur Ressourcenschonung, zur Nutzung alternativer Wasserressourcen wie Regen- und Grauwasser sowie zur Nutzung des Bodens als Wasserspeicher und ermöglichen eine einfache Übertragbarkeit auf andere Gemeinschaftsgärten. Ebenso ist das systematische Vorgehen adaptierbar für die standortspezifische Auseinandersetzung mit klimatischen, umwelt- oder wasserrechtlichen Bedingungen und die Suche nach individuell passenden Lösungen für den eigenen (Gemeinschafts-)Garten.

 

 

Eine Tabelle, mit vier Zellen, in denen jeweils Maßnahmen zur Regenwassersammlung, -speicherung, -wiederverwendung u.ä., aufgeführt sind.

Eine ausführlichere Darstellung der Arbeitsinhalte inkl. des Wassernutzungskonzept für NeuLand ist im Flyer zur Arbeit zu finden.

Die ganze Arbeit ist auf der Website der anstiftung hochgeladen und kann dort gelesen werden.

 

Foto: Jonathan Kemper

Essbare-Stadt